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Silvia Kandera im Espresso-Interview

Silvia Kandera ist Leiterin klassische Vertriebskanäle, Personenmobilität bei der BLS AG.
Was war dein schönstes Mobilitätserlebnis? 

Am Morgen kurz vor Bern im Pendlerzug: alle waren etwas in sich gekehrt und nicht in bester Stimmung als die Reisebegleiterin die übliche Durchsage noch mit persönlichen Worten ergänzt und damit für Heiterkeit gesorgt hat. Der Start in den Tag war danach für alle mit einem Lächeln verbunden.

Was war dein schlimmstes Mobilitätserlebnis? 

Als ich versehentlich eine falsche Fahrkarte gekauft habe und ich bei der Kontrolle wie eine Schwerverbrecherin behandelt worden bin. Damals habe ich noch nicht in der Mobilitätsbranche gearbeitet und war gerade frisch zurück in die Schweiz gezogen; mir fehlten also die tieferen Tarifkenntnisse.

Weshalb interessierst du dich für die Mobilität?

Mobil zu sein ist für viele Menschen wichtig - auch für mich.  Mobilität ist aber auch problematisch und sollte daher möglichst nachhaltig gestaltet werden. Mobil und gleichzeitig nachhaltig zu sein, ist eigentlich ein Widerspruch, denn aus Klimasicht ist weniger mehr. Dieses Spannungsfeld interessiert mich und ist ein Beweggrund, weshalb ich im öV tätig bin. 

Welches sind deine aktuellen Projekte?

Mit unseren Partnern im Raum Bern haben wir gerade einen Test mit einem neuen Billettautomaten gemacht. Dieser funktionierte nur bargeldlos und bot die Möglichkeit, das Billett bei Bezahlung mit Twint direkt auf das Handy zu beziehen - ohne Ausdruck auf Papier. Ziel war herauszufinden, wie sich das in der Praxis bewährt.

Welches sind die grössten Herausforderungen in der Mobilität in den nächsten 10 Jahren? 

Der Klimawandel wird auch die Mobilität je länger je mehr beeinflussen​. Eine grosse Herausforderung wird daher sein, Mobilität so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Es gilt sich die Frage zu stellen, wie viel Mobilität nötig ist, um die Grundbedürfnisse abzudecken und welcher Anteil der Mobilität ein reines "Luxusgut" ist. Vor diesem Hintergrund wird Mobilität und der Zugang dazu ganzheitlich gedacht werden müssen.

Wärst du die Königin der Schweiz – was würdest du an der Mobilität ändern? 

Ich würde die Mobilität so gestalten, dass wir unsere Klimaziele erreichen und dies geht nur über Beschränkung. Aus diesem Grund würde ich die geteilte Mobilität wie öV oder Sharing fördern und gleichzeitig den Individualverkehr aus den Städten und Agglomerationen verbannen. Ausserdem würde ich ein Mobilitätskonto einführen, das allen ein Minimum an Mobilität zu einem erschwinglichen Preis ermöglicht. Sobald der Kontostand aufgebraucht wäre, würde Mobilität massiv teurer werden. 

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