Sybille Suter im Espresso-Interview
Sybille Suter ist Kommunikationsspezialistin bei der Mobilitätsakademie des TCS und Co-Gründerin des Netzwerks „Women in Mobility“ Hub Bern.
Was war dein schönstes Mobilitätserlebnis?
Da gibt es gleich einige! Zum einen meine 14-tägige Reise mit dem Jeep durch die beeindruckenden Hochtäler des Himalayas. Zum anderen meine Wanderung auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Und zu guter Letzt: Meine Fahrten mit dem eCargo-Bike, die für meine Kinder und mich Freiheit und Glück im Alltag bedeuten.
Was war dein schlimmstes Mobilitätserlebnis?
Eine „technische Fahrleitungsstörung“ hatte uns an einem Freitag vier Stunden Verspätung von Bern nach Basel eingebrockt. Ich hatte mich auf die ansonsten immer zuverlässige und pünktliche Bahn verlassen und blöd war halt: Ich hatte meine beiden Kinder und Gepäck dabei, viele Zugreisende waren von der Verspätung betroffen, lange Zeit wurde nicht informiert, ob und wie es weitergeht. Und ausserdem hatte ich meiner Schwester versprochen, ihre hungrigen Kaninchen vormittags zu füttern…
Weshalb interessierst du dich für die Mobilität?
Die Mobilität betrifft uns alle. Sie verändert sich stetig und ist ein wesentlicher Teil dessen, was ein glückliches und erfülltes Leben ausmacht. In der Mobilitätsakademie, der Ideenschmiedes des TCS, spüren wir den kulturellen Veränderungen im Mobilitätssektor nach. Gleichzeitig versuchen wir, aus Ideen konkrete Produkte und Geschäftsmodelle für den TCS und andere Partner zu entwickeln und so einen wertvollen Beitrag für eine bessere Mobilität zu leisten.
Welches sind deine aktuellen Projekte?
Als studierte Medienwissenschaftlerin sehe ich in viele unterschiedliche Projekte der Mobilitätsakademie hinein und bin zuständig für den Auftritt nach innen und aussen. Dabei kümmere ich mich vor allem um die Kommunikation rund um carvelo2go, dem weltweit ersten und grössten Sharing-Angebot für elektrische Lastenräder. Um dieses Kernangebot „carvelo2go“ haben sich drei weitere Projekte herauskristallisiert: Im Projekt „bleib hier“ werden neue Anwendungen von Lastenvelos im Tourismusbereich erprobt, im Projekt „carvelo2go XL“ wird die Sharing-Palette um elektrische Kleinlieferwägen ergänzt, um damit auch grössere Lasten zu transportieren. Und im Projekt „TCS Pedaleure“ arbeite ich als Projektleiterin mit, um diesen gemeinwohlorientierten Transportdienst für mobilitätseingeschränkte Personen weiter auszubauen.
Welches sind die grössten Herausforderungen in der Mobilität in den nächsten 10 Jahren?
Die Dominanz des Autos zu überwinden und Mobilitätsangebote aufzubauen, die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig sind. Eine Herausforderung bei der Ausgestaltung dieser Mobilitätsangebote liegt sicher darin: Nicht die Technik, sondern den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen!
Wärst du die Königin der Schweiz – was würdest du an der Mobilität ändern?
Mobilität muss einfach, bezahlbar, kostentransparent und an der Mobilität von Menschen ausgerichtet sein – also Menschen auf dem Land, mit Einschränkungen, mit geringem Einkommen, mit Kindern. An diese Maximen würde ich mich halten und Angebote unterstützen, die für eine nachhaltige Mobilität stehen, etwa Ridepooling und Sharing-Angebote. Auch würde ich versuchen, Angebote zu unterstützen, die Wege, Zeit und Emissionen sparen, etwa Co-Working Angebote auf dem Land oder grösstmögliche Flexibilität von Arbeitszeitmodellen.
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