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Thomas Küchler im Espresso-Interview

Thomas Küchler ist CEO der Schweizerischen Südostbahn (SOB).
Was war dein schönstes Mobilitätserlebnis? 

Die Schiffsreise auf der Donau von Passau bis ins Delta im Schwarzen Meer. Insbesondere die sehr mystisch anmutende Fahrt, bei Beginn der Tagesdämmerung, durch den Donaudurchstich hat sich bei mir nachhaltig in die Erinnerung eingebrannt.

Was war dein schlimmstes Mobilitätserlebnis? 

Der Flug auf meiner Hochzeitsreise von Zürich via Halifax in die Karibik war eine absolute Zumutung. Über 10 Stunden in der economy-Klasse eingepfercht und unmittelbar vor dem damals noch möglichen Raucherbereich positioniert, schaffte ich es am Schluss kaum mehr irgendwie noch schmerz- und rauchfrei zu sitzen. Die Rückreise ging dann zum Glück direkt über den Atlantik und dauerte weniger lang.

Weshalb interessierst du dich für die Mobilität? Was hat dich dazu bewogen im Mobilitätbereich tätig zu sein?

Gesellschaft, Wirtschaft, Politik haben stetig steigende Ansprüche an die Mobilität. Diese verändern sich auch laufend. Via Raumplanung, Verkehrsplanung, Technik und Digitalisierung müssen wir diese Ansprüche erfüllen können. Dies gelingt nur, wenn wir es schaffen die verschiedenen Themen intelligent miteinander zu verknüpfen und zu vernetzen. Themen zu verknüpfen und daraus Neues entstehen zu lassen, treibt mich schon mein ganzes berufliches Leben an.

Welches sind deine aktuellen Projekte?

Ich bin aktuell in mehreren Unternehmen, Verbänden, Kommissionen und Organisationen im Umfeld der Mobilität auf operativer und strategischer Ebene tätig. In jeder dieser Funktionen habe ich mit sehr vielen Projekten unterschiedlichster Ausprägung aber immer mit Bezug zur Mobilität zu tun. Dabei gibt es für mich keine Grenzen. Dabei beschäftige ich mich mit Projekten und Fragen der physischen Verkehrsinfrastrukturen (Strasse und Schiene), den Chancen und Risiken der Digitalisierung, der Automatisierung auf Strasse und Schiene, alternativen Energien und Antriebsformen und betreibe politische Arbeit und Lobbying auf allen staatlichen Ebenen.

Welches sind die grössten Herausforderungen in der Mobilität in den nächsten 10 Jahren? 

Das prognostizierte Wachstum der Mobilität mit mehr oder weniger vorhandenen Infrastrukturen zu bewältigen und gleichzeitig grosse Schritte in Richtung Dekarbonisierung zu machen. Das bedeutet, dass wir die vorhandenen Infrastrukturen und Verkehrsmittel viel effizienter und intelligenter nutzen müssen. Gleichzeitig müssen wir Fehlentwicklungen, welche durch den Einsatz neuer intelligenter Lösungen entstehen können, frühzeitig erkennen und verhindern.

Wärst du der König der Schweiz – was würdest du an der Mobilität ändern? 

Die bestehenden regulatorischen Mauern, welche eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschieden Leistungserbringern auf Strasse und Schiene erschweren oder verhindern, niederreissen und so die Voraussetzung schaffen, dass Mobilität als Ganzes verstanden wird. Dazu würde auch die Schaffung eines Finanzierungsfonds Mobilität gehören aus dem der Betrieb, Erhalt und die Erweiterungen aller Verkehrsinfrastrukturen finanziert wird. Dieser würde zur Hauptsache durch ein einheitliches und leistungsabhängiges Benutzerentgelt gespiesen.

Über den Autor

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